Traf für uns auch zu, Sarah und Merv hatten allerdings Pech : Dreck und Wasser im Sprit, 60 km hinter der Grenze Stillstand des Unimogs und 2 Tage konzertierte Aktion zur Reinigung des gesamten Kraftstoffsystems ...
Nachahmung also nur bedingt empfohlen !
   . . . . .
Ein Land und seine Menschen in einer ganz besonderen Situation - wir verlassen Venezuela mit sehr gemischten Gefühlen : etwas gedämpft, weil wir aufgrund der politischen Lage viele sicherlich sehenswerte Regionen ausgeklammert haben, froh, weil wir trotz vieler Warnungen letztlich sicher und unbehelligt reisen konnten und : enttäuscht, weil wir uns den Venezuela-Virus nicht eingefangen haben, vielleicht beim nächsten Mal ...
Wir wollen die Grenze am Sonntag passieren - und natürlich vorher richtig volltanken - heute keine gute Idee, denn bei einer Preisdifferenz von mehr als 70 €-Cent pro Liter blüht der Tanktourismus, die Schlangen vor der Tanke sind XXXL und die Dieselstation für Ausländer ist gleich ganz geschlossen !
 
Aber es finden sich immer hilfsbereite Geister, die in der derzeitigen Situation dringend ein paar Bolivar verdienen müssen, und wo Wasser teurer ist als Diesel, erscheint das Risiko, gepanschten Sprit zu erwischen, überschaubar....
Es geht zurück in den Grenzort Santa Elena, wir lassen eine Landschaft mit einem ganz eigenen Reiz hinter uns.
Ein weiterer Stich führt uns von Santa Elena im äussersten Süden westlich entlang der brasilianischen Grenze an die Abgründe der Hochebene - mit gaaaanz weitem Blick in unser nächstes Land....
Kein Zweifel : es ist auch hier schlicht und einfach schön, wobei ein Teil des Reizes der Abgeschiedenheit zuzuschreiben ist, der Tourismus hierher ist wohl zu unbequem ...
Einsatz am Abgrund : unser Freund Merv in unerschrockener Professionalität !
Wasserfälle fast an jeder Ecke und so mancher sogar etwas beeindruckender als Salto Angel...
Die frühen Vögel schiessen die Fotos, die Mädels......
Wir geniessen die Aussicht mit ständig wechselnden Sonne-Wolken-Licht-Schatten Perspektiven 2 Tage lang und beschliessen, auf diese Tour zu verzichten - das Risiko, nach anstrengendem (und teurem !) Aufstieg nur in den Wolken zu stecken und nix zu sehen, erscheint uns in dieser Jahreszeit zu hoch ....
In die Mitte genommen : der Roraima, ein gigantischer Tafelberg und eine der Attraktionen des Südens, besteigbar in einer 6-tägigen Tour mit einer wohl fantastischen Aussicht in die Gran Sabana -
wenn denn mal gesichert wolkenfrei !
Aber der Unimog fährt uns nicht davon !
Aus Fahren wird Klettern : irgendwo auf diesen Stufen werden die Verwindungen des Chassis so gross, dass es uns die Faltenbalgverbindung zwischen Führerhaus und Kabine zerreisst ! Plöd, wenn´s regnet.....
Was brückentechnisch von oben betrachtet easy wirkt, bezieht seinen Charme aus der Seitenansicht....
 
Auf jeden Fall kommen beim nächsten Trip die ollen Hoesch Spundwandtafeln mit an Bord, Durchbiegung rechnen statt testen !
Auf der Suche nach dem Virus :
je unwegsamer, desto infektiöser....
Unfassbar : 2 Päckchen Toilettenpapier pro Person gegen Vorlage des Ausweises !
Der Rest wird in einen speziell gesicherten Bereich des Marktes transportiert :
Alcatraz für Klopapier !
Das Aufstocken der Vorräte für die nächste Etappe ist nicht so einfach : Meterlang leere Regale im Laden um die Ecke und selbst im Grossmarkt !
  ....aber auch ein ungleich nachhaltigerer Hoffnungsträger !
Wir wollen weiter nach Süden Richtung Brasilien und auf dem Weg den einen oder anderen Abstecher in die "Grosse Savanne" versuchen.
Die Attraktionen im Norden, wie z.B. der Touri-Magnet Isla Magarita, sind wieder verstärkt von den Unruhen betroffen und über die "normale" Kriminalitätssituation hinaus noch zusätzlich unsicherer geworden -
vor einigen Tagen sind zwei deutsche Kreuzfahrttouristen beim Landausflug erschossen worden !
Ein Rundgang durch die Stadt gleicht einem Spiegelbild der Verhältnisse im Land : strahlende Fassaden gleich neben maroden Strukturen und Armut, und immer noch omnipräsent : Hugo Chavez ....
Wir sind von unserem Ausflug zum Salto Angel zurück in Ciudad Bolivar :
um einige schöne Eindrücke und Erlebnisse reicher, aber immer noch virusfrei !
   Lockruf der Wildnis :
 
  In der Gran Sabana